Sara Klatt zu einer Lesung zu Gast

Israel ist voller Gegensätze – und genau darin liegt seine Faszination
Eine Lesung und Gesprächsveranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft an der Evangelischen Schule Frankfurt (Oder)

Am Montag, den 13. Oktober 2025, war die Hamburger Autorin und Fotografin Sara Klatt an der Evangelischen Schule Frankfurt (Oder) zu Gast. Eingeladen von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, traf sie in der Aula auf die Schüler*innen der Klassen 7b und 8b, um aus ihrem Debütroman „Das Land, das ich dir zeigen will“ zu lesen – und vor allem, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Schon nach wenigen Minuten war klar: Diese Begegnung sollte keine klassische Lesung werden. Immer wieder las Sara Klatt kurze Textpassagen aus ihrem Roman, ließ Szenen und Stimmen aus Israel lebendig werden – um dann innezuhalten und gemeinsam mit den Schüler*innen über das Gehörte zu sprechen. So entwickelte sich ein intensiver Austausch, der die eigentliche Lesung fast in den Hintergrund treten ließ.

In ihrem Buch verbindet Klatt eigene Erfahrungen mit den Erzählungen ihres Vaters und Großvaters. Entstanden ist ein facettenreiches Bild eines Landes voller Gegensätze: zwischen Tradition und Moderne, Glaube und Alltag, Sehnsucht und Konflikt. Ihre Geschichten führen von Tel Aviv nach Jerusalem, von der Wüste bis an die Küste – und erzählen von Menschen, deren Leben vom Spannungsfeld zwischen Nähe und Fremdheit geprägt ist.

Besonders spannend für die Schüler*innen war der Blick hinter die Kulissen: Sarah Klatt sprach offen über ihre Jahre in Israel, über Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Menschen und über die Herausforderungen, dort als deutsche Journalistin zu leben und zu arbeiten. Sie berichtete von ihrer Zeit als Fotojournalistin, von Momenten, in denen sich Hoffnung und Verzweiflung abwechseln, und davon, wie sie all diese Eindrücke schließlich in Literatur verwandelte.

Die Schülerinnen zeigten großes Interesse – sowohl an den Themen des Romans als auch an der aktuellen Situation in Israel. Sie fragten nach dem Alltag junger Menschen in Tel Aviv, nach dem Zusammenleben von Jüdinnen, Araberinnen und Christinnen, nach Religion, Politik und persönlichen Erfahrungen. Viele der Fragen führten zu längeren Gesprächen, die von echtem Interesse und Offenheit geprägt waren.

Sara Klatt lobte die Aufmerksamkeit und Neugier der Schüler*innen und zeigte sich beeindruckt von der Tiefe ihrer Fragen. „Es ist schön zu sehen, wie interessiert junge Menschen an den Geschichten und den Menschen in Israel sind“, sagte sie nach der Veranstaltung.

So wurde aus der Lesung ein intensives Gespräch über Kultur, Identität und Verständigung – ein Nachmittag, der deutlich machte, wie wichtig es ist, sich aufeinander einzulassen und hinter die Schlagzeilen zu schauen.

Ein herzliches Dankeschön gilt der Deutsch-Israelischen Gesellschaft für die Organisation und Unterstützung dieser besonderen Veranstaltung – und natürlich Sara Klatt, die mit Offenheit, Wärme und Neugier ein Stück Israel in unsere Schule gebracht hat.